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Mit einem Augenzwinkern gehört auch die Sage vom Feuchtwanger Zeisig zum reichen Erzählgut der Stadt. Sie spiegelt nicht nur den volkstümlichen Humor vergangener Zeiten wider, sondern ist zugleich Teil der regionalen Identität, die Feuchtwangen mit Selbstironie und Charme zu tragen weiß.
Der Überlieferung nach trug es sich zu, dass dem Bürgermeister einst sein Zeisig – ein kleiner Singvogel – aus dem Käfig entflog. In großer Aufregung ließ er daraufhin die Stadttore schließen, damit der wertvolle Vogel nicht entkommen könne. Die ganze Bürgerschaft beteiligte sich an der Suche, doch der flinke Zeisig erhob sich über die Stadtmauer und entschwand in die Freiheit – während die „klugen Feuchtwanger“ nur noch hinterherschauen konnten.
Seither tragen die Feuchtwanger im Volksmund den scherzhaften Beinamen „Zeiselesfänger“ – ein Spitzname, der bis heute mit einem Lächeln erzählt und mit lokalem Stolz getragen wird.
Die Erzählung ist im Zentralarchiv der deutschen Volkserzählung dokumentiert und steht exemplarisch für den lebendigen Humor und die Selbstreflexion, mit der Feuchtwangen seine Geschichten bewahrt. Sie zeigt: Selbst aus einer kleinen Begebenheit kann große Heimatverbundenheit wachsen.