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Die seit 2018 regelmäßig durchgeführten Konjunkturumfragen unter Feuchtwanger Betrieben zeigen seit mehreren Jahren eine anhaltend schwierige Lage bei der qualifizierten Besetzung offener Stellen. Die Auswertung ermöglicht eine Einschätzung der Entwicklung der Fachkräfte- und Ausbildungsmarktsituation sowie deren Einbettung in die allgemeine wirtschaftliche Lage. Grundlage sind Kennziffern auf Basis der Rückmeldungen zu Fachkräfte- und Azubisuchproblemen sowie ergänzende Angaben aus dem Problembereich „Personalgewinnung“.
Bereits vor den wirtschaftlichen Verwerfungen der Jahre 2020 bis 2022 melden zahlreiche Betriebe Schwierigkeiten bei der Gewinnung qualifizierter Fachkräfte. Der Anteil der Unternehmen, die über Probleme berichten, liegt 2019 bei rund 47 Prozent aller Betriebe; unter den aktiv Suchenden meldet etwa drei Viertel entsprechende Engpässe. Der aus den Rückmeldungen gebildete Fachkräfte-Index weist zu diesem Zeitpunkt einen deutlichen positiven Saldo auf, was auf ein strukturell knappes Arbeitskräfteangebot hinweist.
Während der Pandemie wird die Fachkräftefrage ebenfalls dokumentiert. Der Problembereich „Personalgewinnung“ bleibt konstant relevant, was trotz gedämpfter Geschäftslage auf fortbestehende strukturelle Engpässe hindeutet. Erst Anfang 2023 liegt wieder ein vollständiges Bild vor: In dieser Phase erreicht die Anspannung den höchsten Stand des Beobachtungszeitraums. Etwa 74 Prozent aller Betriebe und nahezu 90 Prozent der aktiv Suchenden melden Probleme.
In den folgenden Befragungswellen 2023 und 2024 stabilisiert sich die Lage etwas, ohne jedoch grundlegend zu entspannen. Der Anteil der Betriebe mit Problemen sinkt auf etwa 45 bis 47 Prozent. Dass unter den Suchenden weiterhin 70 bis 75 Prozent Schwierigkeiten berichten, deutet darauf hin, dass konjunkturelle Einflüsse vor allem zu geringerer Suchaktivität führen, nicht aber zu einer leichteren Stellenbesetzung.
Anfang 2025 zeigen die Daten wieder eine Zunahme der Probleme. Rund 55 Prozent aller Betriebe und knapp 80 Prozent der Suchenden melden Engpässe. Diese Entwicklung tritt bei verhaltener Geschäftslage auf, was ein weiteres Indiz für die strukturelle Natur des Fachkräftemangels ist.
Über den gesamten Zeitraum seit 2018 berichten mindestens die Hälfte der suchenden Betriebe über Schwierigkeiten bei der Besetzung qualifizierter Stellen. In einzelnen Wellen liegt dieser Anteil deutlich höher. Die Daten sprechen für langfristige, demografisch und qualifikatorisch bedingte Engpässe, die unabhängig von kurzfristigen wirtschaftlichen Schwankungen bestehen.
Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt zeigt ein differenziertes Bild. Bereits 2019 berichten rund 25 Prozent aller Betriebe Schwierigkeiten bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen, unter den suchenden Betrieben liegt der Anteil bei etwa zwei Dritteln. Ein großer Teil der Betriebe sucht jedoch grundsätzlich nicht nach Auszubildenden, was auf eine insgesamt gesehen schmalere Ausbildungsbasis hinweist.
2023 verschärft sich die Lage spürbar: Je nach Tertial melden 35 bis 43 Prozent aller Betriebe Probleme, unter den Suchenden sind es in der Spitze über 80 Prozent. Demografische Entwicklungen, veränderte Berufswünsche und eine höhere Konkurrenz zwischen Branchen tragen zu dieser Situation bei.
In den Jahren 2024 und 2025 zeigt sich eine moderate Entspannung. Die Anteile der Betriebe mit Problemen gehen auf 23 bis 26 Prozent zurück, bewegen sich damit wieder auf dem Niveau von 2019. Unter den suchenden Betrieben berichtet aber weiterhin rund jeder zweite Betrieb von Schwierigkeiten. Die Zahl der Betriebe, die keine Ausbildungsplätze anbieten, bleibt hoch.
Die Lage bei der Azubigewinnung ist seit Beginn der Umfrage angespannt, wenn auch weniger ausgeprägt als bei der Fachkräftesuche. 2023 stellt den schwierigsten Jahrgang dar. Seitdem hat sich die Situation etwas beruhigt, bleibt jedoch herausfordernd für ausbildungswillige Unternehmen.
Die Ergänzung durch den Problembereich „Personalgewinnung“ bestätigt das Gesamtbild. Bereits vor 2019 nennen rund ein Drittel der Betriebe die Personalgewinnung als Problem. 2023 erreicht dieser Anteil mit über 50 Prozent den Höchststand. In den Folgejahren sinken die Werte leicht, bewegen sich jedoch weiterhin im oberen Mittelfeld der Problembereiche.
Parallel dazu zeigt die Konjunkturlage seit 2023 ein überwiegend zurückhaltendes Bild. Trotz verhaltener Geschäftsaussichten planen die meisten Betriebe keine nennenswerte Reduzierung ihres Personalbestands. Engpässe wirken sich insbesondere auf Transformationsprozesse, Investitionsentscheidungen und betriebliche Weiterentwicklungen aus.
Die Befragungen seit 2018 zeigen einen durchgängig hohen Druck bei der Personalgewinnung. Die Fachkräfteproblematik hat sich spätestens 2023 deutlich zugespitzt und bleibt seither auf einem erhöhten Niveau. Auch der Ausbildungsmarkt ist langfristig angespannt, mit einem deutlichen Höhepunkt 2023 und einer moderaten Stabilisierung in den Folgejahren.
Die Angaben der Betriebe verdeutlichen, dass Personalgewinnung ein zentraler Faktor für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Standorts Feuchtwangen ist. Die strukturellen Ursachen – demografische Entwicklungen, Qualifikationsanforderungen und Standortfaktoren – bleiben voraussichtlich auch in den kommenden Jahren relevant.
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